Tageskonvent Juli 2014

Der Konvent Württemberg hält jedes Jahr im Sommer einen Tageskonvent bei einem der Brüder. In diesem Jahr waren wir bei dem Konventsältesten Eckhard Rudolph in Adelberg zu Gast.

Nach dem Ankommen gab es einen Imbiss in der „Klostervilla“ im Kloster Adelberg. Innerhalb der 1.100 Meter langen äußeren Klostermauer stehen auch heute mehrere Gebäude, von denen aber nur einige schon zu der Klosterzeit errichtet wurden. Das Kloster bestand mit Unterbrechungen von 1178 bis 1648. Danach wurde das Abthaus zu einer evangelischen Schule und später zum Sitz eines der vier Generalsuperintendenten Württembergs. Die Zehntscheuer, eines der größten Gebäude auf dem Klostergelände, wurde erst 1757 erbaut. Kloster Adelberg war nach dem Wert der Besitzungen das viertgrößte Kloster in Württemberg.

Nach dem Imbiss wurden wir durch das Klostergelände geführt und erfuhren manches über die Geschichte des Klosters und einzelner Gebäude, zum Beispiel der alten Klosterschule, auf der auch Philipp von Schwaben erzogen wurde oder dem schon erwähnten Abthaus, das heute in Privatbesitz ist und zwei Künstlerfamilien beherbergt.

Führung durch das Kloster (Bild: Helmut Knapp)

Die Ulrichskapelle wurde 1500 erbaut und ist von einer Mauer umgeben. Innerhalb dieser Mauer befindet sich auch ein kleiner Friedhof, der heute von den Bewohnern des Klosterareals genutzt werden kann. In der Ulrichskapelle sind besonders sehenswert der Flügelaltar aus dem Jahr 1511 und die Wandgemälde, die die frühe Geschichte des Klosters darstellen und die auch im 16. Jahrhundert entstanden. Die Festtagsseite des Flügelaltars zeigt auf der linken Seite die Verkündigung Mariä und auf der rechten Seite ihre Krönung. Maria war Patronin des Klosters. Im mittleren Feld ist Maria mit dem Jesuskind von 4 Heiligen umgeben, darunter Ulrich von Augsburg, dem zweiten Patron des Klosters. Obwohl die Kapelle in der Reformation der evangelischen Kirche zufiel, setzten sich die Gemeindeglieder für den Erhalt des Altars ein.

Altarbild in der Ulrichskapelle (Bild: Helmut Knapp)

Heute werden einmal monatlich römisch-katholische Messen gehalten und in größeren Abständen auch ökumenische und evangelische Gottesdienste. In der Kapelle, die nach dem Bischof Ulrich von Augsburg benannt ist,  finden sich auch Erinnerungen an Ulrich von Adelberg, den ersten Probst des Prämonstratenser Klosters.

Wir haben dann mit 22 Gästen, Bruderfrauen und Brüdern das Mittagsgebet in der Kapelle gehalten. In der Vita haben wir dabei über Ulrich von Adelberg gehört. Nach dem Mittagsgebet wanderten die Geschwister zum Mittagessen in den Ort Adelberg. Adelberg gehörte zu den ursprünglichen Klosterbesitzungen und hieß damals Hundsholz. 1830 konnte die Gemeinde das Kloster kaufen und nach der Eingemeindung des Klostergeländes konnte sich Hundsholz im Jahr 1851 in Adelberg umbenennen.

Nach einer Wanderung um den Herrenbachstausee mit der Herrenmühle feierten wir um 17 Uhr zum Abschluss des gemeinsamen Tages die evangelische Messer in der Dorfkirche.

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