Geschichte

Auf dem Rittergut Berneuchen in der damaligen Neumark (heute Polen) trafen sich in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts Christen aus verschiedenen Konfessionen. Es verband sie die Frage, wie es um die Zukunft der Kirche bestellt sei. Die radikalen Veränderungen nach dem Ersten Weltkrieg hatten die Kirche und die Gesellschaft tief erschüttert. Als Antwort veröffentlichte diese „Berneuchener Konferenz“ 1926 das Berneuchener Buch. Verfasser waren Karl Bernhard Ritter, Wilhelm Stählin, Ludwig Heitmann und Wilhelm Thomas. Im Hintergrund stand jedoch stets die Erkenntnis der Jugendbewegung, dass nicht Programme, sondern nur eine Veränderung der Lebensführung zu einer wirklichen Erneuerung führen kann: „Wir können an der Kirche nur bauen, wenn wir selber Kirche sind.“ 66 Theologen und Nichttheologen unterzeichneten das Berneuchener Buch, darunter auch der Theologe Paul Tillich, der Pfarrer Hermann Schafft, die Theologin Anna Paulsen, der Historiker Gerhard Ritter und Ruth von Kleist-Retzow, die Großmutter von Bonhoeffers Braut Maria von Wedemeyer.
1931 wurde dann die Evangelische Michaelsbruderschaft in der Kreuzkapelle der Universitätskirche in Marburg an der Lahn gestiftet. Sie ist ein Teil der Berneuchener Bewegung, zu der heute auch der Berneuchener Dienst und die Gemeinschaft St. Michael gehören. Seit 1958 unterhalten die drei Gemeinschaften Kloster Kirchberg bei Sulz am Neckar.
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