Besuch im Ikonenmuseum

Besuch im Ikonenmuseum in Recklinghausen März 2018 

„Ikonen“ gehören heute bei uns neben „Chagall“, „S. Koeder“ usw zu den unerlässlichen Bestandteilen frommer Deko. Wenn man einmal einen ernsthafen indruck von der religiösen Kunst der Ostkirchen gewinnen will, gibt es dafür einen unerwarteten Ort: Recklinghausen! Aus der Schenkung eines reichen Fabrikanten entwickelte sich hier die umfangreichste Ikonensammlung Westeuropas.Ikonen sind Ausdruck einer in den westlichen Kirchen unbekannten Bildertheologie. Vereinfacht ausgedrückt besagt die: Das Bild wird verstanden als Nachahmung, ein nach Herstellung, Farbe und Form materielles Substrat eines Urbildes. Künstlerische Freiheit im westlichen Sinne ist nicht gegeben, die Herstellung des Bildes ein spiritueller Akt: Ikonen „schreiben“, nicht malen. Dabei besteht die Beziehung zwischen Urbild und Abbild nicht in der Identtät, sondern in der Analogie beider zueinander. So wurde die Darstellung heiliger Personen als Kunst-Bild für den durch die Liturgie defnierten Kirchenraum anerkannt-aber niemals zwingend notwendig.

Bericht: Gerd Ludewig
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