„Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.“
2. Korinther 13, 13
EG 139 – Gelobet sei der Herr
- Gelobet sei der Herr, mein Gott, mein Licht, mein Leben,
mein Schöpfer, der mir hat mein Leib und Seel gegeben,
mein Vater, der mich schützt von Mutterleibe an,
der alle Augenblick viel Guts an mir getan.
- Gelobet sei der Herr, mein Gott, mein Heil, mein Leben,
des Vaters liebster Sohn, der sich für mich gegeben,
der mich erlöset hat mit seinem teuren Blut,
der mir im Glauben schenkt das allerhöchste Gut.
- Gelobet sei der Herr, mein Gott, mein Trost, mein Leben,
des Vaters werter Geist, den mir der Sohn gegeben,
der mir mein Herz erquickt, der mir gibt neue Kraft,
der mir in aller Not Rat, Trost und Hilfe schafft.
- Gelobet sei der Herr, mein Gott, der ewig lebet,
den alles lobet, was in allen Lüften schwebet;
gelobet sei der Herr, des Name heilig heißt,
Gott Vater, Gott der Sohn und Gott der werte Geist.
Psalm 145
Ich will dich erheben, mein Gott, du König, *
deinen Namen preisen immer und ewig.
An jedem Tag will ich dich preisen, *
deinen Namen loben immer und ewig:
„Groß ist der und hoch zu loben, *
seine Größe ist unerforschlich.“
Eine Generation künde der andern deine Werke, *
erzähle von deinen mächtigen Taten.
Von Pracht und Glanz deiner Hoheit rede ich, *
deine Wunder will ich bedenken:
Sie sollen reden von der Macht deiner Taten, *
von deiner Größe will ich erzählen.
Deiner großen Güte Ruhm sollen sie kundtun, *
über deine Gerechtigkeit jubeln.
„Gnädig und barmherzig ist der HERR, *
langmütig und von großer Güte.“
Gütig ist der gegen alle, *
er erbarmt sich all seiner Werke.
Danken sollen dir all deine Werke, *
deine Frommen sollen dich preisen.
Den Glanz deines Königtums sollen sie rühmen *
und sollen von deiner Macht erzählen,
den Menschen künden deine mächtigen Taten, *
die herrliche Pracht deines Königtums.
Dein Reich ist ein Reich für ewige Zeiten, *
deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht.
Ehr sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetz und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Gebet
Heiliger, dreieiniger Gott, du hast uns erschaffen und bist Herr über die Welt;
du bist uns begegnet in deinem Sohn Jesus Christus und hast uns erlöst von Sünde und Tod;
du wohnst in uns durch deinen Geist und machst uns lebendig.
Lass deine Güte, deine Liebe und deine Kraft einziehen in unser Leben und lass uns dich darin erfahren als den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist, den einen Gott, der da lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
- Mose 6, 22–27
22 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 23 Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet: 24 Der HERR segne dich und behüte dich; 25 der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; 26 der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. 27 So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.
Es gibt Worte für die Ewigkeit – diese Worte des Aaronitischen Segens sind solche Worte; zigtausendfach gesprochen und doch nicht abgenutzt; Worte, von denen erzählt wird, Gott selber habe sie formuliert.
In einem kunstvoll sich steigernden dreiteiligen poetischen Stufenaufbau in drei parallelen, jeweils zweiteiligen Sätzen mit drei, fünf und sieben Worten wird dem Volk Israel und wird uns das Mit-Sein-Gottes zugesagt.
Über 2500 Jahre alt sind diese Worte. Seit 2500 Jahren werden sie Tag für Tag in jedem Morgengottesdienst der jüdischen Gemeinde gesprochen. Jesus hat diesen Segen in der Synagoge gehört und ist mit diesen Worten gesegnet worden. Die Jünger kannten diesen Segen von Jugend auf. Die christliche Kirche hat ihn über die Jahrhunderte übernommen und seine Dreigliedrigkeit auf die Trinität – Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist – gedeutet. Durch Luther wurde er zum regelmäßigen, normalen Schlusssegen des evangelischen Gottesdienstes. An Ende jedes Gottesdienstes wird er uns zugesprochen, zigmal in unserem Leben: „Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.“
Es sind wirkungsmächtige Worte, denn ein Segen ist mehr als ein guter Wunsch. Gott selbst handelt in diesen Worten, denn er selbst wird gegenwärtig im Segen: „Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.“
Segen ist ein Beziehungsgeschehen. Es wird nicht nur etwas gesagt, sondern es geschieht etwas. Gott tritt hinein in das Leben der Gesegneten, Gott begibt sich in Beziehung zu denen, die gesegnet werden. Himmel und Erde, Gott und Mensch kommen im Segen zusammen, Energien fließen, Kraft wird übertragen. Der Mensch wird in eine Beziehung gesetzt mit dem heilenden, stärkenden, schützenden, mitgehenden Gott.
Als solches Beziehungsgeschehen entzieht sich der Segen im Entscheidenden dem rationalen Verständnis. Wie die reale Gegenwart Christi im Heiligen Abendmahl letztlich ein Geheimnis des Glaubens bleibt, so bleibt auch der Segen ein Geheimnis der Gegenwart Gottes in unserem Leben.
Obwohl das Gesegnetsein nicht vor Unglück, Krankheit und Tod schützt, ist es doch etwas anderes, ob wir gesegnet ins Ungewisse gehen oder ungesegnet. Es ist ein Unterschied, ob wir uns unter Gottes Namen gestellt wissen in dem, was wir tun und lassen oder eben nicht. Erklären kann man diesen Unterschied nicht, aber der Gesegnete ahnt und fühlt ihn. Im Letzten bleibt Segen immer geheimnisvoll, weil Gott selber handelt und Gottes Handeln immer Geheimnis bleibt.
Das, was uns sicher ist, ist die Zusage Gottes. Wir können Gott durch einen Spruch, durch eine Formel nicht nötigen und zwingen, irgend etwas zu tun. Aber Gott selbst hat sich, als er diesen Segen einsetzte, an diesen Segen gebunden.
Er will segnen; er will Menschen die Hilfe und Lebenserfüllung geben, die sie sich selber nicht geben, noch von irgend jemand anderem erwarten und empfangen können. Erfülltes Leben, gesegnetes Leben ist immer geschenktes Leben, Leben aus und unter dem Mit-Sein-Gottes.
Was für den Einzelnen erfülltes Leben bedeutet, mag sehr unterschiedlich sein, je nach persönlicher Situation sehr verschieden, aber immer gilt: Gott will solches erfüllte Leben schenken – dazu werden Menschen gesegnet.
‚Der Herr segne dich‘ – das umfasst diese ganze Segensfülle, was immer sie auch für den Einzelnen bedeuten mag.
„… und behüte dich“ – er sei der gute Hirte, der dich begleitet und beschützt, der dich führt und leitet, der dich nährt und erhält; in guten und glücklichen Tagen, wie auch in finsteren Tälern und im Angesicht der Feinde.
‚Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig‘ – Wenn uns ein Mensch anstrahlt, dann ist er uns wohlgesonnen, dann entsteht Freude und Freundschaft zwischen uns, dann beginnen auch wir zu strahlen. Diese menschliche Erfahrung wird als Bild auf Gott übertragen, um seine freundliche Zuwendung zu beschreiben. Der Blick, mit dem Gott uns ansieht, ist der Blick der Liebe, der Gnade und des Erbarmens; und damit leuchtet ein Licht in unsere Welt und unser Leben, das über alles Dunkel hinweg- und in alles Dunkle hinein strahlt. Wenn wir gesegnet werden, dann strahlt Gott uns an und wir empfangen seine Freundlichkeit.
Noch einmal etwas Ähnliches meint die dritte Formulierung: ‚Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich – d.h. er wende sich dir zu – und gebe dir Frieden.‘ Sein Gesicht auf jemanden hin erheben, sich jemandem zuwenden ist Ausdruck für ‚Zu-neigung‘. Gott neigt sich uns zu, er schenkt uns seine Liebe und seine Nähe, so wie eine Mutter sich über ihr Kind beugt, oder wie ein Vater sein Kind ansieht, um es zu trösten.
In solcher Zuneigung Gottes empfangen wir das höchste Gut, dass Gott uns schenken kann: Frieden – Frieden, hebräisch ‚Schalom’ meint immer mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Es ist der Frieden, den, wie Jesus sagt „die Welt nicht geben kann“: der Frieden Gottes – heiles, vollständiges, unversehrtes Miteinander der Menschen, der Welt, der ganzen Schöpfung; ein Friede, von dem es in dieser Welt immer nur Momente des Vorscheinens gibt; der sich in seiner ganzen Fülle erst verwirklichen wird, wenn wir einst unter Gottes Herrschaft, in seinem Reich, erlöst von dieser Welt leben werden.
„Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.“
An Ende jeden Gottesdienstes wird der Name Gottes, wird diese Besitzanzeige neu auf uns gelegt, damit wir ihn mitnehmen und er mit uns geht hinein in den Alltag. Wenn wir nach dem Gottesdienst die Kirche verlassen, dann gehen wir unter Gottes Hand als Gesegnete des Herrn.
Ganz gleich, ob und was die Predigt mir gesagt hat, ganz gleich, ob ich mit meinem persönlichen Ergehen in den Gebeten vorgekommen bin, ganz gleich, ob die Lieder mir zu altmodisch oder zu modern waren, ich darf am Ende den Segen Gottes für mich ganz persönlich mit in meinen Alltag nehmen und Kraft daraus schöpfen für mein Leben.
Wir nehmen die Zusage mit auf den Weg, dass Gott „uns segnet und behütet, dass er sein Angesicht über uns leuchten lässt und uns gnädig ist, dass er sein Angesicht auf uns erhebt und uns Frieden gibt.“
Wir gehen unseren Weg und vertrauen darauf: Ich habe Gott auf meiner Seite. Ich gehöre zu ihm. Seine Kraft wirkt in mir. Und er wird mit mir gehen in die kommenden Tage.
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Amen.
EG 140 Brunn alles Heils, dich ehren wir
- Brunn alles Heils dich ehren wir
und öffnen unsern Mund vor dir;
aus deiner Gottheit Heiligtum
dein hoher Segen auf uns komm.
- Der Herr, der Schöpfer, bei uns bleib,
er segne uns nach Seel und Leib,
und uns behüte seine Macht
vor allem Übel Tag und Nacht.
- Der Herr, der Heiland, unser Licht,
uns leuchten lass sein Angesicht,
dass wir ihn schaun und glauben frei,
dass er uns ewig gnädig sei.
- Der Herr, der Tröster, ob uns schweb,
sein Antlitz über uns erheb,
dass uns sein Bild wird eingedrückt,
und geb uns Frieden unverrückt.
- Gott Vater, Sohn und Heilger Geist,
o Segensbrunn, der ewig fleußt:
durchfließ Herz, Sinn und Wandel wohl,
mach uns deins Lobs und Segens voll!
Fürbitten
Ewiger, einiger Gott,
lebendig im Geheimnis deiner Dreifaltigkeit,
Ursprung vor allem Anfang, Ziel nach allem Ende,
Vater, Sohn und Heiliger Geist,
unergründlich in deiner Macht,
unermesslich in deiner Gnade,
unvergleichlich in deiner Liebe.
Wir preisen deinen Namen.
Dich, den Vater, den Schöpfer der Welt, den Herrn der Geschichte, bitten wir:
Bewahre diese Erde und das Leben aller Menschen. Gedenke der Hungernden und der Gefangenen, nimm dich der Kranken und der Sterbenden an.
Lenke, die Macht und Verantwortung tragen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Lass alle dem Leben dienen und dem Wohlergehen der Menschen.
Schütze, was du geschaffen hast und lass es uns verantwortlich nutzen.
Dich, den Sohn, den Versöhner der Welt, den Herrn deiner Kirche, bitten wir:
Befreie uns und alle Menschen aus Schuld und Verderben.
Hole uns heraus aus unserer Ratlosigkeit.
Erwecke deine Kirche, dass sie zur Zeugin werde für Recht und Wahrheit, für Liebe und Versöhnung. Schenke Frieden in den Familien, in unserer Gesellschaft und zwischen den Völkern.
Dich, den Heiligen Geist, die erlösende Macht für die Welt, die Kraft der Liebe und der Wahrheit, bitten wir:
Ruf uns heraus aus Verirrung und Hoffnungslosigkeit. Hilf denen, die an ihrem Leben verzweifeln, die keinen Sinn und keine Zukunft mehr sehen, die gefangen sind im Einerlei des Alltags und den Ängsten dieser Zeit.
Lass uns ein neues Leben beginnen, erfüllt von deiner Liebe, bereit zum Bekenntnis der Wahrheit, befreit zur Hoffnung.
Nimm dich unser gnädig an. Rette und erhalte uns,
denn dir allein gebührt Ruhm, Ehre und Anbetung,
dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Vater unser …
Segen
Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht