Geistliche Gemeinschaft in Zeiten des Umbruchs: Evangelische Michaelsbruderschaft setzt Zeichen für Kirche und Zukunft

Das Leitungsorgan der Evangelischen Michaelsbruderschaft, das so genannte Kapitel, hat am vergangenen Wochenende, am 30. Und 31. Mai 2025, im Kloster Kirchberg bei Sulz/Neckar, dem Geistlichen Zentrum der Bruderschaft getagt und Weichen für die Zukunft gestellt.
Schwerpunktthema war die Rolle der geistlichen Gemeinschaften in den tiefgreifenden Veränderungen der Kirche. Die Kirche brauche, so der Älteste der Bruderschaft Militärdekan Dr. Roger Mielke, den Anker gelebter Spiritualität und verbindlicher geistlicher Gemeinschaft. Es gebe gerade angesichts des Traditionsabbruchs einen „Kairos“ der Gemeinschaften im Dienst an der Kirche.
Ein weiterer Beratungspunkt des Kapitels war die Vorbereitung auf das 100-jährige Bestehen der Bruderschaft im Jahr 2031. Das Kapitel beschloss ein umfassendes Forschungsprojekt zur Geschichte der Bruderschaft und ihrer Wirkungen im Leben der Kirche. Es sollen auch kritische Punkte, wie etwa die Rolle der Bruderschaft während der Zeit des Nationalsozialismus, beleuchtet werden.
Breiten Raum nahmen auch strategische Überlegungen zur nachhaltigen Aufstellung des Berneuchener Hauses ein, das künftig komplett auf kirchliche Zuschüsse verzichten muss.
Die Evangelische Michaelsbruderschaft ist eine Gemeinschaft von 250 Männern aus dem gesamten deutschen Sprachraum. Dem Kapitel gehören als Vertretungen der neun regionalen Konvente und des Konvents der Jungbruderschaft auch die Beauftragten der Arbeitsbereiche, etwa für Liturgie, Geistliche Übungen, Theologie und Seelsorge an, insgesamt 40 Mitbrüder und Gäste.
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